Nachhaltig sicher unabhängig
Gebäude sind für rund 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich. Der Energieverbrauch der EU-Haushalte macht 21 % der EU-Energie-IMPORTE aus. Für die Raumheizung in Wohngebäuden werden 17,3 % der in der EU verbrauchten Energie benötigt. Die Studie von BPIE belegt, dass tiefgreifende Maßnahmen für Dämmungen aller bestehenden Wohngebäude dazu beitragen würden, in der EU die Energiesicherheit und Energieunabhängigkeit massiv zu erhöhen und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Die Arbeit untersucht hauptsächlich die Ergebnisse von zwei Modernisierungsszenarien bis zum Jahr 2050, die vom BPIE modelliert wurden. Ein Szenario konzentrierte sich auf die Auswirkungen einer vollständigen Modernisierung aller Wohngebäude in der EU bis 2050. Im zweiten Szenario geht man von einer gemäß der Kommission angestrebten Sanierungsrate von 2% der Gebäude jährlich aus, die bis 2050 modernisiert werden.
Das Energieeinsparpotenzial für die Beheizung von Wohngebäuden in den einzelnen Mitgliedsstaaten wurde errechnet und ergibt zum Beispiel für Deutschland 47 % und für Österreich sogar 51 %. Ausgehend vom Verbrauch im Jahr 2020 zeigt sich für Österreich eine potenzielle Einsparung von 27,8 TWh an Energie für die Beheizung von Wohnräumen! Würden alle bestehenden Wohngebäude in den 27 Mitgliedsstaaten der EU renoviert, könnten 777 TWh bzw. 44 % der im Jahr 2020 verbrauchten Heizenergie für Wohnraum eingespart werden. Diese Schätzung entspricht immerhin dem gesamten Stromverbrauch von Deutschland und Spanien im Jahr 2021 (laut statista).